Holunderblütensirup
Der Holunder steht in voller Blüte, und ich hab es in diesem Jahr endlich mal geschafft, Holunderblütensirup selber zu machen.
Schon seit Jahren nehme ich mir das vor, aber bei dem Vorhaben ist es bisher immer geblieben. Nun ist es (endlich) vollbracht!
Zunächst machte ich mich mit meinem Korb auf in die Landschaft, um die Blüten zu sammeln. Ruck zuck hatte ich meinen Korb gut gefüllt, und gab die Blüten dann in zwei große Weckgläser.
Ich schnitt zunächst die groben Stängel von den Blüten ab, schüttelte sie gründlich aus, und kontrollierte sie auf Verunreinigungen und Insekten. Man kann die Holunderblüten nicht waschen, da dann die meisten Aromastoffe weggespült werden. Ein Umstand, der meine Familie nicht ganz glücklich macht…
Ich stopfte so viele Blüten wie möglich in jedes Glas, und stellte danach eine große Menge Läuterzucker her. Mein Läuterzucker besteht aus einem Liter Wasser und einem Kilogramm Zucker. Man gibt beides in einen großen Topf, und erhitzt die Mischung so lange, bis eine klare Lösung entstanden ist. Zu dieser Lösung gab ich jeweils einen gestrichenen Esslöffel Zitronensäure. Man lässt die Flüssigkeit dann ein wenig abkühlen, und gibt sie anschließend in die Gläser zu den Holunderblüten. Den Ansatz lässt man drei Tage lang stehen, schüttelt die Gläser gelegentlich mal durch, und gießt den Ansatz dann durch ein feines Sieb in einen großen Kochtopf.
Um wirklich alle Rückstände auszufiltern, legte ich zusätzlich ein Baumwolltuch in das Sieb.
Den sauberen Sirup erhitzt man nun noch einmal, bis er so gerade eben kocht, ohne dass sich große Blasen bilden, damit das feine Aroma erhalten bleibt. Anschließend wird der Sirup in saubere Flaschen gefüllt, und diese fest verschlossen.
Der Sirup schmeckt super gut in einem Glas Mineralwasser, oder auch in Sekt, oder in Prosecco. 😉
Ach ja, und eben hat mein Vater mir erzählt, dass seine Tante Marmelade mit Holunderblüten gekocht hat… Da entsteht doch direkt mein nächstes Projekt in meinem Kopf. Mal sehen, ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie immer.
Auf alle Fälle duftet mein ganzes Haus nach Holunderblüten. Keine Ahnung, ob das allein von der Sirupkocherei kommt, oder von der einzelnen Blüte, die ich zur Zeit auf meinem Wohnzimmertisch stehen habe?
Ach eines noch: Wisst Ihr eigentlich, dass Holunder hier im Norden Fliederbeere heißt?
(Allerdings nicht zu verwechseln mit dem Zierstrauch Flieder.)
verlinkt mit Creadienstag
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Ha! Ha! Je me souviens que ton père m’avait préparé un grog quand j’étais chez toi, toute malade et fiévreuse“ Le lendemain j’étais guérie !:D Vive le sirop de sureau !
Daran erinnere ich mich gar nicht. Aber weißt Du, warum Du so schnell gesund geworden bist? Fliederbeergrog schmeckt so furchtbar, dass jeder lieber schnell gesund wird, bevor er einen zweiten trinken muss… 😉
Das will ich auch schon so lange mal machen.
Danke für den Anstoß.
Alles Liebe
Claudia
Dann aber flott, liebe Claudia.
Hier im Hamburger Raum sind die Fliederbeeren nämlich schon fast verblüht.
Herzliche Grüße
Frauke
Liebe Frauke, dein Hollersirup hat eine tolle Farbe! Wir lieben den Geschmack hier auch, nun ist in Hamburg die Erntezeit vorbei und wir lassen den Rest zu Beeren wachsen. Hast du auch ein Herbstrezept? Herzliche Grüße, Jule vom CraftyNeighboursClub
Liebe Jule, die reifen Fliederbeeren kann ich überhaupt nicht leiden. Bei uns zu Hause gab es den Saft immer, wenn wir erkältet waren, und es gab Fliederbeersuppe, wenn mein Pech besonders groß war, auch noch angereichert mit Sago, meine Oma nannte das Froschaugen… Igitt!
Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist Knickgrog. Über das Jahr alle Früchte aus dem Knick sammeln, Brombeeren, Himbeeren, Schlehen, Fliederbeeren, daraus gesüßten Saft herstellen, und mit heißem Wasser und evtl. einem Schuß Rum trinken, wenn es draußen so richtiges Schietwetter ist.
Ich glaube, so verfeinert ist das die einzige Art, wie ich die Beeren aushalten würde.
Liebe Grüße
Frauke