Neue Maltechnik: Acrylgießen
Kennt Ihr Acrylgießen? Eine Maltechnik, die ich erst vor ein paar Wochen entdeckt habe.
Dabei geht es zunächst weniger darum, ein geplantes Bild zu gestalten, sondern eher darum, die Farben auf eine Leinwand oder auf einen anderen Untergrund zu gießen, und abzuwarten, was sich daraus entwickelt.
Man mischt für diese Technik die Acrylfarbe mit einem Pouring Medium und etwas Wasser, bis sie eine ähnliche Konsistenz hat, wie flüssiger Honig. Gibt man dann noch einige Tropfen Silikonöl hinzu, dann entstehen mehr oder weniger schöne Zellen, wie auf dem Bild oben zu sehen. Zu dieser Technik findet man etliche Videos und Tutorials im Netz, weshalb ich darauf hier nicht näher eingehen möchte. Auf jeden Fall habe ich mich langsam an das Acrylgießen herangetastet, und ein wenig herumprobiert.
Schnell wollte ich meine Bilder nicht mehr nur dem Zufall überlassen und überlegte mir, wie ich damit einen bunten Pfau gestalten könnte. Dazu teilte ich eine Leinwand der Größe 40×50 Zentimeter zunächst mit einigen Kohlestrichen ein, zeichnete den Pfau vor, und klebte diesen mit selbstklebender Folie ab.
Die Linien, die Ihr oben auf dem Bild seht, dienten mir lediglich dazu, bei dem nun folgenden Schritt die Richtung ungefähr einzuhalten. Was ich damit meine, zeige ich Euch auf dem folgenden Bild:
Ich mischte mir verschieden Farben fürs Acrylgießen an, umrandete den abgeklebten Pfau zunächst großzügig mit angerührter schwarzer Farbe und goss dann die anderen angerührten Farben streifenförmig entlang den Hilfslinien auf die Leinwand. Dabei bemühte ich mich, die bereits aufgebrachte schwarze Umrandung unberührt zu lassen.
Anschließend feuchtete ich Streifen von Küchenpapier mit Wasser an, legte diese mit einer Seite in den schwarzen Randstreifen, und zog das Papier diagonal über die Leinwand bis über den Rand.
Oben könnt Ihr die durch das Papier entstandenen Streifen gut sehen. Als das Foto entstand, war die Farbe noch total nass, deshalb spiegelt sich alles etwas. Es gibt noch ein weiteres Bild, auf dem die Spiegelung ein wenig anders ausfällt.
Die Leinwand liegt übrigens mit voller Absicht auf einer dicken Lage Zeitungspapier, denn ganz ohne Schmiererei geht das Acrylgießen leider nicht von statten. Um die Zellbildung zu fördern bearbeitet ich das Bild dann noch vorsichtig mit einem Heißluftgerät.
Nach dem Trocknen entfernte ich die Klebefolie von dem vorgezeichneten Pfau und malte diesen naturalistisch mit Acrylfarbe aus.
Übrigens fällt mir erst jetzt auf den Fotos auf, wie sehr sich die verschiedenen Farben während des Trocknens noch entwickelt und verändert haben. Das Türkis und das Blau sind viel besser rausgekommen, und die entstandenen Zellen stellen das Muster auf den Pfauenfedern super schön dar.
Verlinkt mit PaintPartyFriday