Schildkröte
Am heutigen Creadienstag gibt es zur Abwechslung mal wieder ein DIY mit Step for Step Fotos.
Es geht wieder einmal um ein Mosaik, nämlich um die Herstellung einer Schildkröte als frostfeste Gartendekoration.
Ich hatte noch diesen schönen rechteckigen Pflasterstein herumliegen, und dachte mir, darauf kann sich doch eigentlich eine Mosaikschildkröte niederlassen, und sich die Sonne auf den Panzer scheinen lassen.
Ich mischte mir eine Portion frostbeständigen Fliesenkleber an, markierte mit Zeichenkohle die Grundform des Schildkrötenpanzers auf dem Pflasterstein und legte erstmal eine großzügige Schicht Kleber in die vorgezeichnete Form. Um ein größeres Volumen zu erhalten, schnitt ich ein übrig gebliebenes Teil meines Aquariumfilters in eine rundliche Form, legte diese auf den aufgetragenen Kleber, und packte alles schön gleichmäßig mit dem Kleber ein.
Als nächsten Schritt zeichnete ich Kopf und Beine der Schildkröte mit der Kohle vor, und trug auch auf diese Stellen den Kleber auf.
Nach diesem Schritt ließ ich die vorgeformte Schildkröte erstmal in aller Ruhe bis zum nächsten Tag trocknen, bevor ich damit begann, die Mosaikteile: gebrochene Glasscherben, Glasnuggets, winzige Keramikfliesen und Glasmosaik mit neu angemischtem Kleber aufzukleben.
Beim Aufkleben des Mosaikes gehe ich immer Stück für Stück vor, und bestreiche immer nur kleine Flächen mit Kleber. Es hat sich bewährt, den Fliesenkleber in eine kleine Plastiktüte zu füllen, in die ein kleines Loch geschnitten wurde, und den Kleber nach Art eines Spritzbeutels portionsweise herauszudrücken, und gleich an Ort und Stelle aufzubringen. Durch die Tüte wird das Trocknen des Klebers verzögert, und es ermöglicht ein punktgenaues Aufbringen der Klebemasse.
Auf dem oberen Bild seht Ihr die fertig beklebte Schildkröte sozusagen im Rohzustand, vor dem Einschlämmen mit Fugenmasse. Wichtig ist, dass man das Mosaik jetzt wieder gut trocknen lässt, bevor man die Fugenmasse aufträgt. Ich habe auch hier wieder bis zum nächsten Tag gewartet.
Um den Pflasterstein vor der Fugenmasse zu schützen deckte ich diesen nun mit Klebeband ab. Gut bewährt hat sich hierfür die Verwendung des grünen Frogtape.
Die Fugenmasse trage ich immer mit den Händen auf das Objekt auf. Ich ziehe dafür Gummihandschuhe an, und streiche die Masse dann mit den Fingern in alle Zwischenräume. Die aufgetragene Masse lässt man ca. 20 Minuten trocknen, und beginnt dann, alles Überschüssige mit einem feuchten (nicht nassen) Schwamm abzuwischen. Den Schwamm spült man immer wieder aus, und wischt so lange, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Jetzt noch mal alles schön trocken lassen, und das fertige Mosaik nun mit einem trockenen Tuch nachpolieren.
Bilder von diesenm Schritt habe ich nicht gemacht, denn das sieht einfach zu schrecklich aus. Wer solch ein Bild sehen will, der guckt bitte hier, bei einem meiner vorigen Projekte.
Und so sieht die Schildkröte jetzt aus, nachdem sie poliert, und vom Frogtape befreit, ihren Platz neben meinem Kräuterbeet bezogen hat:
Das könnte Dich auch interessieren:
Farbexperimente
Das heute gezeigte Bild ist aus reinem Zufall entstanden.
Ich ließ mit Wasser verdünnte Acrylfarbe auf eine raue Fliese tropfen, und stellte mir vor, ich könne die Farbtropfen nach dem Trocknen ablösen, und für eine Bastelarbeit verwenden.
Die Tropfen blieben jedoch nicht einfach in ihrer Form, sondern zogen sich auf der Fliesenoberfläche auseinander und bildeten dieses interessante Muster. Mich erinnern die entstandenen Strukturen abgesehen von den Farben an Eisblumen.
Ich ließ einfach Alles trocknen, und die Fliese mit dem zufällig entstandenen Muster dient mir jetzt als Dekoobjekt.
verlinkt mit Sunday Inspiration
Das könnte Dich auch interessieren:
Kurzurlaub in Kalabrien
Wie ich Euch ja schon am letzten Sonntag berichtet hatte, war ich zusammen mit einer Freundin für eine Woche in Italien.
Wir waren sozusagen im richtigen, ursprünglichen Italien, ganz unten im Süden. Anfang Mai herrschte dort noch die absolute Vorsaison. Es gab kaum Touristen, unser Hotel war nur zu etwa einem Drittel belegt, und viele Restaurants und Eisdielen waren noch geschlossen.
Aber den Strand hatten wir bei wunderbarem Wetter zeitweise für uns ganz alleine. Leider war das Wasser noch recht, na sagen wir mal erfrischend, und bei der ständig herrschenden kräftigen Brandung bin ich dann über ein ausgiebiges Fußbad auch nicht hinaus gekommen.
Natürlich haben wir nicht die ganze Woche nur am Strand verbracht, sondern sind
mit dem Mietwagen auch ordentlich herumgefahren.
Die oberen Bilder stammen aus dem touristisch recht erschlossenen Ort Tropea, aber auch der Ort Pizzo gefiel uns sehr gut.
In Pizzo steht das Castello Murat, von dem ich Euch am letzten Sonntag bereits berichtet habe.
Ein ganz besonderes Highlight unserer Ausflüge war dann allerdings das mitten in den Bergen gelegene Dorf Gerace mit seinen uralten Häusern, Kirchen und schmalen Gassen.
Hier steht auch noch die recht gut erhaltene Ruine einer nomannischen Festung.
Alles in Allem fiel mir auf, dass Kalabrien nicht zu den reichen Gebieten Europas gehört. Die Straßen befinden sich fast ausnahmslos in einem erbarmungswürdigen Zustand. Sowas von Schlaglöchern hab ich wirklich noch nicht gesehen, und auch die Häuser der Menschen könnten oftmals einen frischen Anstrich, oder sogar neuen Putz vertragen.
Diese Armut hält die Menschen jedoch nicht davon ab, überaus freundlich und hilfsbereit zu sein. Immer wenn wir mit unseren rudimentären Italienisch-Kenntnissen nach dem Weg fragten, bekamen wir umfassende, freundliche und gestenreiche Auskunft. Auch fiel mir auf, dass alle Läden und Geschäfte, in denen wir waren, innen peinlich sauber und gepflegt waren. So manches Mal ließ ich mich von dem äußeren Eindruck täuschen und wagte kaum, bestimmte Geschäfte zu betreten, wurde aber drinnen stets eines Besseren belehrt.
Und was mir besonders gefiel:
So früh im Jahr war die Landschaft herrlich grün und überall gab es üppige Blüten.
Mein Fazit: Ein sehr schöner, erholsamer Urlaub abseits vom Massentourismus.
Das könnte Dich auch interessieren:
Bretonische Kekse oder Traou Mad
Als Jugendliche verbrachte ich einige Zeit als Austauschschülerin bei einer bretonischen Familie in der Nähe von Brest.
Ich weiß nicht, ob ich Euch schon mal erzählt habe, dass ich ein sehr nordischer Mensch bin. Ich liebe das Raue, des Herbe, unbeständiges Wetter, Wind und Wellen. Also war ich in der Bretagne genau richtig.
Auch heute noch bevorzuge ich Urlaube im Norden. Ich mag Skandinavien, Nordamerika, und natürlich Island.
Entgegen dem Mainstream mag ich den Wettlauf mit Wind und Wetter, und ich finde kaum etwas langweiliger, als ewig blauen Himmel.
Die Sonnenanbeter unter euch mögen mir verzeihen.
Die Zeit in der Bretagne habe ich damals sehr genossen.
Wir verbrachten unsere Tage am Meer, badeten und sammelten Muscheln.
Aber ein Problem hatte ich (leider) während der ganzen Zeit dort:
Ich konnte mich einfach nicht an den dort üblichen Essensrhythmus gewöhnen.
Das heißt: Ich hatte tagsüber ständig Hunger! (Ich Arme! 🙁 )
Als deutsches Nordlicht war ich es damals gewohnt, ausführlich zu frühstücken, dann ein gutes Mittagessen zu bekommen, und abends nur eine relativ kleine Mahlzeit zu mir zu nehmen.
In Frankreich wurde es jedoch genau umgekehrt gemacht: Kleines Frühstück, tagsüber entweder gar nichts, oder etwas Obst, und abends wurde dann gut und lecker gekocht. Versteht mich nicht falsch, man hat mich nicht hungern lassen, der Tagesrhythmus war einfach nur anders. Vielleicht hätte ich mal was sagen sollen…. Aber das traute ich mich damals nicht.
Nun ja, meine Rettung an so manchem Nachmittag war es, wenn die wunderbare Keksdose mit den bretonischen Butterkeksen auf den Tisch kam.
Traou Mad!
Mein persönliches Highlight!
Tja, und heute hab ich mich nun daran gemacht, zu versuchen, ähnliche Kekse selbst zu backen.
Traou Mad ist bretonisch, und heißt in etwa „Gutes Ding“.
Und das waren sie wirklich!
Und ich muss sagen, die von mir gebackenen Galettes kommen dem, was ich über die Originale in Erinnerung habe, geschmacklich recht nahe.
Hier habe ich erstmal das Rezept für Euch:
Die Zutaten:
300 Gramm Butter
400 Gramm Mehl
175 Gramm Zucker
1 Teelöffel grobes Meersalz, ich habe Fleur de Sel verwendet
1 Spritzer Orangenblüten-Aroma, Fleur d’Oranger
1 Päckchen Vanillezucker
2 Esslöffel brauner Zucker zum Wälzen
Und hier die Zubereitung:
Zuerst wird die Butter in einem kleinen Topf geschmolzen und leicht gebräunt. Die Butter wird dann in die Rührschüssel abgefüllt und man wartet, bis sie wieder fest geworden ist. Diese Schritte habe ich am Abend vor dem Backen erledigt, und am nächsten Morgen konnte es dann gleich weiter gehen. Jetzt schlägt man nämlich die Butter mit den Quirlen des Handrührers cremig auf, fügt die übrigen Zutaten hinzu und verknetet dann alles mit den Knethaken des Handrührers zu einem glatten Teig.
Den Teig formt man anschließend zu Rollen und legt diese in Frischhaltefolie gewickelt für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank.
Bei mir war der Teig so klebrig, dass ich ihn vor dem Formen der Rollen noch einige Zeit in den Kühlschrank
legen musste, sonst hätte ich ihn keinesfalls formen können.
Von den Teigrollen werden dann mit einem scharfen Messer dünne Scheiben abgeschnitten und mit etwas Abstand auf ein Backblech gelegt.
Gebacken habe ich die Kekse bei 160 Grad mit Umluft für ca. 20 Minuten.
Man sieht auf den Bildern, dass der Teig, und später auch die Kekse sehr, sehr bröselig sind.
Schön kurz hätte meine Oma gesagt.
Sie schmecken wirklich super-, ober-lecker, sind aber leider sehr schwer zu händeln.
Zuerst bekommt man die Scheiben kaum heile auf das Blech, und hinterher kaum wieder herunter, geschweige den unfallfrei in den Mund. Schade!
Ich denke, dass ich das Rezept demnächst noch einmal backen werde, aber nächstes Mal werde ich ein Ei hinzufügen. Was denkt Ihr? Wird das helfen, oder zerstört das den einmaligen Geschmack?
Na, ich werde Euch jedenfalls über das Ergebnis berichten.
Und nun muss ich zusehen, dass ich noch einige von den Keksen abbekomme, meine Männer hauen nämlich schon die ganze Zeit kräftig rein…
Ach ja, eins muss ich noch gestehen: Die gezeigten Bilder von Strand, Wolken und Muscheln sind nicht in der Bretagne entstanden, sondern an der Ostsee. In der Bretage war ich seit damals nämlich nicht mehr.
Aber ich habe mir fest vorgenommen, die Bretage ganz oben auf meine Urlaubs- Prioritätenliste zu setzen.
verlinkt mit Creadienstag
Das könnte Dich auch interessieren:
Castello Murat
In der letzten Woche war ich für eine kurze Auszeit zusammen mit einer Freundin in Italien. Wir besuchten Kalabrien, sozusagen die Fußspitze des italienischen Stiefels.
Während unseres Kurzurlaubes besuchten wir unter anderem das Castello Murat in Pizzo.
Hier in dieser alten Festung hat sich im Jahre 1815 eine ergreifende Geschichte zugetragen, die ich Euch gerne erzählen möchte.
Joachim Murat war der Schwager Napoleons und König von Neapel. Nach Napoleons Niederlage versuchte er seinen Thron zu retten, indem er die Bevölkerung Kalabriens für die Unabhängigkeit zu mobilisieren versuchte. Dies schlug fehl, und er wurde von einem Militärgericht zum Tode durch Erschießen verurteilt.
Gefangen gehalten wurde er in der hier gezeigten Festung, in der sich heute ein Museum befindet. Man kann die winzige Zelle, in der er seine letzten Tage verbrachte, besichtigen, und nur sechs Schritte von der Zelle entfernt befindet sich der kleine Innenhof, in dem er standrechtlich erschossen wurde.
Soviel zu den Hintergründen.
Was ich so erschütternd finde ist, dass Murat darum gebeten hatte, selber das Kommando zu seiner Erschießung geben zu dürfen!
Überliefert sind die Worte:
„Schont das Gesicht, zielt auf das Herz!“
Nachdem er das Kommando zum Schießen gegeben hatte, zielten die sechs völlig verängstigten Soldaten, die die Hinrichtung vollziehen sollten, daneben, so dass Murat ihnen ein zweites Mal seine Erschießung befehlen musste, und dieses Mal mit dem strengen Befehl, auf ihn zu zielen, was sie dann auch taten.
Joachim Murat starb am 13. Oktober 1815 im Alter von 48 Jahren. Er hinterließ seine Ehefrau Caroline Bonaparte und vier Kinder.
Im Castello wird ein Foto des rührenden Abschiedsbriefes Murats mit deutscher Übersetzung ausgestellt.
„…wenn Du diese Worte liest, hast Du keinen Ehemann mehr…“
Mich beschäftigt und berührt diese Geschichte sehr. Ich weiß nicht, ob mir Murat als König gefallen hätte, aber die menschliche Tragödie und die besonderen Umstände seines Todes finde ich schon sehr ergreifend, darum wollte ich Euch heute gerne davon erzählen.
Demnächst werde ich für Euch weitere Bilder und einen kurzen Reisebericht von Kalabrien posten.
Dann gibt es Bilder von Sonne, Strand und Urlaub.
🙂
Euch Allen einen inspirierenden Sonntag.
verlinkt mit Sunday inspirations